Wir gratulieren Professor Dr. Johann Nils Foege und Stephan Harms, die in Düsseldorf gemeinsam mit Prof. Dr. Laura Marie Edinger-Schons und Manuel Reppmann (Universität Mannheim), den EHI Wissenschaftspreis 2022 für das beste Lehrstuhlprojekt überreicht bekommen haben. Das ausgezeichnete Projekt ist eine Kooperation mit dem Textilhändler Ernsting's family GmbH & Co. KG und thematisiert die Aktivierung von Kund:innen zum nachhaltigen Konsum. Der Preis ist mit 20.000 EUR dotiert. Wir danken Laura Marie Edinger-Schons und Manuel Reppmann für die schöne und sehr gelungene Zusammenarbeit.
Zusammenfassung der Studie:
Der Erfolg der laufenden Nachhaltigkeitstransformation hängt zu einem großen Teil sowohl von der Nachhaltigkeit in der Warenproduktion der Unternehmen als auch von den Konsumscheidungen der Menschen ab. Während Unternehmen und Verbraucher bereits separat zu einer nachhaltigen Entwicklung beitragen, besteht eine zentrale Herausforderung darin, die gemeinsamen Bemühungen zu beschleunigen. In dieser Studie entwickeln wir ein konzeptionelles Modell, um aufzuzeigen, wie Unternehmen ihre Kunden zu nachhaltigem Konsumverhalten motivieren können, indem sie sie in ihre Nachhaltigkeitsaktivitäten einbeziehen. Insbesondere führen wir psychologisches Eigentum als den zugrundeliegenden Mechanismus ein, der erklärt, wie die Einbindung von Kunden in Nachhaltigkeitsaktivitäten zu Veränderungen in den individuellen Konsumscheidungen führt. Wir argumentieren weiter, dass dieser Mechanismus von der Art der Nachhaltigkeitsaktivitäten eines Unternehmens abhängt, d.h. davon, ob sie in das Kerngeschäft des Unternehmens eingebettet sind oder nur am Rande dazugehören. Die Ergebnisse aus zwei Szenarioexperimenten und einem Feldexperiment stützen unsere Theorie weitgehend und tragen zur Managementforschung bei, indem sie zeigen, wie Unternehmen über die Bereitstellung nachhaltiger Produkte und Dienstleistungen hinausgehen und das Konsumverhalten aktiv gestalten können. Sie zeigen darüber hinaus, dass Unternehmen insbesondere Vorteile aus der Einbindung von Kunden in die eingebettete Nachhaltigkeit ziehen können, da diese ein höheres Extra-Rollen-Verhalten in Form von Feedback zur Folge hat, als die Einbindung in periphere Nachhaltigkeitsaktivitäten. Diese Erkenntnisse können Unternehmen nutzen, um ihre Nachhaltigkeitsstrategie weiter zu entwickeln.
